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Die Fütterung des Pferdes im Herbst

26. September 2024

Der Herbst ist eine besondere Zeit für die Pferdehaltung und -fütterung. Mit den kürzer werdenden Tagen und den wechselnden Temperaturen ändert sich auch der Nährstoffbedarf der Pferde. In dieser Jahreszeit ist es wichtig, die Fütterung so anzupassen, dass sie sowohl den natürlichen Bedürfnissen als auch den klimatischen Bedingungen gerecht wird. Naturheilkundliche Ansätze können dabei helfen, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Pferde zu fördern.

Umstellung von Sommer- auf Winterfutter

Im Herbst beginnt der Übergang von der Weidesaison zur Winterfütterung. Die Weideflächen werden karger, und das Gras verliert an Nährstoffgehalt. Es ist wichtig, diese Veränderung schrittweise zu gestalten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Die Pferde sollten langsam an das Raufutter, wie Heu, gewöhnt werden, das im Winter die Hauptfutterquelle darstellt. Eine langsame Umstellung hilft, die Darmflora stabil zu halten und Koliken zu vermeiden.

Bedarf an Energie und Nährstoffen

Mit den kühleren Temperaturen steigt der Energiebedarf der Pferde. Hochwertiges Heu sollte die Grundlage der Fütterung sein und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Die Qualität des Heus ist entscheidend, da es den Hauptlieferanten für Rohfaser und Nährstoffe darstellt. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Heu staubfrei, trocken und nährstoffreich ist.

Neben dem Heu können zusätzliche Energiequellen, wie z.B. Mash oder Hafer, je nach Bedarf ergänzt werden. Es ist jedoch wichtig, die Futtermenge individuell auf das Pferd abzustimmen, um Übergewicht oder Mangelernährung zu vermeiden.

Kräuter und Naturheilmittel zur Unterstützung

Naturheilkundliche Ansätze bieten eine Vielzahl an Kräutern und natürlichen Ergänzungen, die speziell im Herbst unterstützend wirken können:

  • Hagebutten: Reich an Vitamin C und Antioxidantien, unterstützen sie das Immunsystem des Pferdes und fördern die allgemeine Gesundheit.
  • Brennnessel: Eine gute Quelle für Mineralien wie Eisen und Kalzium, unterstützt die Blutbildung und kann das Immunsystem stärken.
  • Echinacea: Bekannt für ihre immunstärkende Wirkung, kann besonders bei wechselhaftem Wetter und den ersten Anzeichen einer Erkältung unterstützend wirken.
  • Leinsamen: Sie liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren und unterstützen die Verdauung sowie die Gesundheit von Haut und Fell.

Diese Kräuter können in Form von getrockneten Blättern, Samen oder als Tee dem Futter beigemischt werden. Es ist jedoch ratsam, sich vorher über die richtige Dosierung zu informieren und eventuell Rücksprache mit einem Tierheilpraktiker zu halten.

Weidenpflege und Einsatz von Flohsamen

Im Herbst ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass die Weiden nicht zu kurz abgefressen werden. Zu kurz abgefressene Weiden können für Pferde problematisch sein, da sie vermehrt Erd- und Sandpartikel aufnehmen, die auf den Weiden verbleiben. Diese Partikel können sich im Verdauungstrakt ansammeln und zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen wie Sandkoliken führen.

 

Um diesem Risiko vorzubeugen, ist eine sorgfältige Weidenpflege unerlässlich. Die Pferde sollten regelmäßig auf andere Weideflächen umgestellt oder die Weidezeiten verkürzt werden, um die Grasnarbe zu schonen und das Graswachstum zu fördern.

 

Zusätzlich kann die Fütterung von Flohsamen eine wirksame Maßnahme sein, um angesammelte Erd- und Sandpartikel im Darm auszuscheiden. Flohsamen quellen im Verdauungstrakt auf und bilden eine gelartige Substanz, die Sand und Schmutzpartikel bindet und diese auf natürlichem Wege mit dem Kot ausscheidet. Eine regelmäßige Kur mit Flohsamen, besonders in Zeiten, in denen die Pferde vermehrt Erde oder Sand aufnehmen könnten, ist eine sinnvolle präventive Maßnahme.

Bewegung und Weidegang im Herbst

Auch wenn die Weidezeiten im Herbst kürzer werden, ist regelmäßiger Weidegang wichtig. Bewegung an der frischen Luft unterstützt die Verdauung und hilft, überschüssige Energie abzubauen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Gras nicht zu reichhaltig ist, um Hufrehe zu vermeiden. Bei Bedarf kann ein Maulkorb eingesetzt werden, um die Grasaufnahme zu reduzieren.

Fütterung bei besonderen Bedürfnissen

Ältere Pferde oder Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie Cushing oder EMS benötigen oft eine besondere Fütterung im Herbst. Hierbei können naturheilkundliche Ansätze ebenfalls unterstützen. Ergänzungen wie Bierhefe oder spezielle Mineralienmischungen können helfen, den Stoffwechsel zu regulieren und das Wohlbefinden zu steigern.

Flüssigkeitszufuhr sicherstellen

Mit kühleren Temperaturen neigen Pferde dazu, weniger zu trinken. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jedoch entscheidend für die Verdauung und die allgemeine Gesundheit. Lauwarmes Wasser wird oft lieber getrunken als kaltes. Das Anbieten von Mash kann ebenfalls helfen, die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen.