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Alles für die Katz - warum Trockenfutter für Katzen ungeeignet ist

16. Februar 2023

Trockenfutter ist in vielen Katzenhaushalten Standard und die meisten Katzen fressen es sehr gerne und manche lehnen sogar anderes Futter gänzlich ab.

Aber wie im „wirklichen Leben“ ist nicht alles, was gern gegessen wird, auch gesund. Oder würden Sie sich oder Ihre Kinder ausschließlich mit Keksen, Schokolade und Fast Food ernähren? Ich denke eher nicht!

Aber warum ist das viel gelobte und gern gefressene Trockenfutter jetzt so schädlich?

Fangen wir mal ganz vorne an… Katzen sind von Natur aus Beutetierfresser und somit decken sie den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs aus der Nahrung.

Das ist auch der Grund, warum sie mit einem sehr begrenzten Durstgefühl ausgestattet sind und in der Regel zu wenig trinken. Trockenfutter entzieht dem Körper zusätzlich noch sehr viel Flüssigkeit und die Menge Wasser, die eine Katze bräuchte, um dieses Defizit wieder auszugleichen, sind die wenigsten in der Lage aufzunehmen. Das sorgt wiederum dafür, dass die Nieren zu wenig gespült und somit überlastet werden und dann irgendwann „aufgeben“. Die Folge ist das „Schreckgespenst“ CNI (chronische Niereninsuffizienz). Leider ist das heutzutage fast schon die Regel bei älteren Katzen und nicht die Ausnahme, denn die Niere ist einer der großen Schwachpunkte unserer Miezen!

Das nächste Problem ist die Menge der Kohlehydrate, die im Trockenfutter sind. Katzen brauchen keine Kohlehydrate, sie gewinnen ihre Energie aus tierischem Fett und Eiweiß. Jetzt haben aber die meisten Trockenfutter eine Menge Kohlehydrate und liefern somit für Katzen schlecht nutzbare Energie. Da diese nicht nutzbare Energie aber irgendwo hin muss, lagert sie sich in Form von Fett ein und macht somit dick.

Da Katzen nicht zur Kohlehydratverwertung gemacht sind, ist das nächste Problem, was aus einer solchen Fütterung entstehen kann, ein Diabetes. Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genug Insulin, um mit diesen Mengen an sinnlosen Kohlehydraten zurecht zu kommen bzw. das produzierte Insulin macht seinen Job nicht ausreichend und somit erhöht sich der Blutzucker. Es gibt leider immer mehr Diabetes-Katzen und dabei ist das meist so extrem unnötig. Vielen der betroffenen Katzen kann schon mit einem guten Futtermanagement geholfen werden. Dauerhaft Insulin brauchen die wenigsten Katzen bei gutem, artgerechtem Futter und einer naturheilkundlichen Betreuung.

Im Trockenfutter sind zudem, durch die industrielle Verarbeitung und die oft minderwertigen Inhaltsstoffe, fast keine natürlichen Vitamine und Spurenelemente vorhanden. Diese sind aber für den Organismus wichtig und müssen deshalb zugesetzt werden. Diese Mineralisierung des Futters wird sehr großzügig gehalten und bei manchen Bestandteilen ist der eigentliche Bedarf der Katze um das 800-fache überschritten. Da nicht nur eine Unterversorgung schädlich ist, sondern bei diversen Mineralien/Vitaminen auch ein Zuviel, liegt mitunter hier der Auslöser für diverse Beschwerden. Gepaart mit dem ansteigenden pH des Urins, der unter anderem von den Kohlehydraten bzw. vom Getreide verursacht wird, kann das dazu führen, dass sich Blasensteine bzw. Harngries bilden. Diese lösen im besten Fall nur eine Blasenentzündung aus und im schlechtesten einen Verschluss der Harnröhre.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Katzen auf tierisches Protein angewiesen sind, um ihre Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Organe bleiben leistungsfähig, die Muskeln werden im Aufbau unterstützt und die Katze ist „funktionstüchtig“. Wird das tierische Eiweiß allerdings durch pflanzliches ersetzt, sieht die Bilanz nicht mehr so rosig aus. Wenn sie Erbsenprotein als Inhaltsstoff lesen, fragen Sie sich zu Recht, was das in der Katze verloren hat. Pflanzliche Proteine haben eine komplett andere Zusammensetzung als tierische und es fehlen meist einige für Katzen notwendige Puzzelsteine (Aminosäuren). Natürlich ergänzt die Industrie das chemisch, aber wir wissen alle, dass ein Nachbau nie so gut sein kann wie das natürliche Original! Das gilt natürlich auch für die künstlich zugesetzten Vitamine!

Der Zusatz von Konservierungsstoffen im Trockenfutter schafft ein weiteres, großes Problem. Da die Vitamine erst nach dem Backen der Kroketten aufgebracht werden können und ein Pulver nicht darauf hält, werden die Vitamine in Öl „verpackt“ und aufgesprüht. Sie haben sich doch bestimmt auch schon einmal gefragt, warum es Fettflecke gibt, wenn Trockenfutter längere Zeit auf einem Stück Papier liegt … deshalb! Die Öl-Vitamin-Lösung wird nach der Fertigung äußerlich auf die Kroketten aufgesprüht. Natürlich werden Öle ranzig, sobald sie an die Luft kommen und hier haben wir den nächsten Stolperstein… sie müssen konserviert werden!

Diese Konservierungsstoffe haben es in sich! Manchmal wird Alpha-Tocopherol verwendet, was nichts anderes als Vitamin E ist und je nach Art (künstlich oder natürlichen Ursprungs) noch akzeptabel. Aber es werden oft auch sehr schädliche Konservierer wie z.B. BHA (Butylhydroxyanisol) und BHT (Butylhydroxytoluol) verwendet. Beide sind im Humanbereich seit langem verboten und bekannt dafür allergische Reaktionen auszulösen. Schlimmer noch, sie stehen sogar im Verdacht krebserregend zu sein. Versteckt halten die sich unter dem Sammelbegriff „EU-Zusatzstoffe“ … da muss man dann erst mal drauf kommen!

Natürlich sind auch diese Futtermittel, die voll mit Konservierern und anderen Zusätzen sind, generell sehr „allergieträchtig“.  Es ist aber nicht nur der Zusatz dieser Stoffe, sondern oft auch die Zusammensetzung des Futters selbst. So verkauft ein namhafter Hersteller ein Trockenfutter für allergische Katzen, was von seinen Bestandteilen weder für einen Allergiker noch für eine Katze geeignet ist. Die Inhaltsstoffe sind Kaninchenfleischmehl, Dinkel, Kartoffel, Rübenschnitzel, Hefe, Algen, Leinsamen und weiteres. Es ist mir extrem schleierhaft, was das soll! Wenig gute Proteine, viele nutzlose Kohlehydrate (ca. 40 %) und einiges an Stoffen, die für ihr allergisches Potenzial bekannt sind.  Es gibt Dinge, die kann man nicht nachvollziehen, auch nicht wenn man sich anstrengt ;-(

Wenn man all das hört, fragt man sich doch sicher, wieso die sonst so wählerischen Miezen dieses Zeug überhaupt fressen?

Ganz einfach… oft sind sie schon im Kittenalter damit konfrontiert worden und somit ist dieses Futter als „Kann-ich-essen“ gespeichert. Da Katzen meist nicht sehr zugänglich sind für neue Geschmäcker oder Konsistenzen, macht sich die Industrie das gern zu nutze. Mal ganz davon abgesehen, dass hier auch massiv mit Geschmacksverstärkern und Lockstoffen gearbeitet wird.

Tja … ich könnt noch stundenlang über weitere Gründe schreiben, die Trockenfutter als ausschließliche Katzennahrung disqualifizieren, denn es gibt noch unzählige weitere. Aber ich möchte lieber noch ein paar Sätze zu dem sagen, was die bessere Alternative wäre.

Das optimale Katzenfutter hat viel „totes Tier“ in sich. Es sollte also als Hauptbestandteil aus Muskelfleisch bestehen, weil nur das, die für den Katzenorganismus gut verdaulichen, hochwertigen Proteine enthält. Natürlich sind auch ein kleiner Teil Innereien und Knochen nötig, denn auch die haben ihre Daseinsberechtigung und bringen die Vitamine und Mineralstoffe, die das Tier braucht. 5 % an pflanzlichem ist völlig Ok, denn das liefert Ballaststoffe, ohne die der Darm nicht optimal arbeitet. Es sollte außerdem eine vernünftige natürliche Feuchte haben und möglichst wenig chemische Zusätze!

Somit kommt als artgerechtes und gesundes Futter nur ein hochwertiges Nassfutter oder eine selbstgemachte Fütterung (roh oder gekocht) in Frage.

Ein hochwertiges Dosenfutter, welches ich in meiner Praxis empfehle ist PETfit- Tiernahrung (Werbung). Hier gibt es einige Katzenmenüs, die eine sehr gute Akzeptanz haben. Hervorzuheben sind hier die drei Menüs im Glas , denn sie sind mit Soße und treffen somit den Geschmack vieler Miezen. Aber auch die anderen Menüs erfreuen sich großer Beliebtheit. Zudem gibt es für die Mehrkatzenhaushalte einige Sorten in den günstigen 810 g Dosen.

Wenn Sie Infos zum Thema BARF bei Katzen brauchen, vereinbaren Sie gerne einen persönlichen Beratungstermin mit mir. Ich helfe Ihnen gern bei der Umsetzung und natürlich erstelle ich Ihnen auch einen passenden, individuellen Futterplan für Ihren Vierbeiner.

Generell unterstütze ich Sie gern bei der Umstellung Ihres Vierbeiners auf eine artgerechte, hochwertige Ernährung! 

Und wenn Sie noch mehr zum Thema Tiergesundheit und Ernährung wissen möchten, besuchen Sie mich doch zu einem meiner Vorträge.

Ich freue mich Sie persönlich kennen zu lernen!

Ihre
Petra Schwarz

 

Gastbeitrag von Petra Schwarz, www.tierheilpraxis-ps.de

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